
Wie kann unser
Gesundheitssystem
inklusiver werden? (Kopie)
Zusammen mit Claudia Middendorf, Beauftragte der Landesregierung für Menschen mit Behinderung sowie für Patientinnen und Patienten in NRW, der Ärztekammer Nordrhein, der Ärztekammer Westfalen-Lippe sowie der Pflegekammer, laden die KSL.NRW zu dem Fachtag „Inklusive Gesundheit – Zugänge zur Inklusion im Gesundheitssystem“ ein. Dort möchten wir uns mit Ihnen als Expert*innen aus den unterschiedlichsten Gesundheitsbereichen, wie z.B. Medizin, Pflege, Therapie, Politik und Wissenschaft, darüber austauschen, wie das Gesundheitssystem insbesondere in Bezug auf die Belange von Menschen mit Behinderungen weiterentwickelt werden kann. Es sollen bereits bestehende und gut funktionierende inklusive Zugänge vorgestellt und gemeinsam diskutiert werden. Das Fachpublikum erhält auf dieser Veranstaltung die Möglichkeit, sich über das bestehende Wissen auszutauschen, Erfahrungen zu teilen und sich intensiver miteinander zu vernetzen. Ziel ist, wichtige Impulse zu setzen, damit sich die Gesundheitsversorgung in NRW zu einem inklusiven System weiterentwickeln kann.
Programm
10:00 Uhr Inklusive Gesundheit in NRW – Wo stehen wir?
Nach einer Begrüßung der KSL.NRW folgt ein Gespräch unter anderem mit Claudia Middendorf (Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen sowie für Patientinnen und Patienten in Nordrhein-Westfalen), Prof. Dr. Tanja Segmüller (Hochschule Bochum), Dr. Simone Gurlit (Landeszentrums Gesundheit Nordrhein-Westfalen) und Professor Dr. med. Susanne Schwalen (Ärztekammer Nordrhein).
Moderation: Lilian Masuhr10:45 Uhr Zugänge zur Inklusion mit Prof. Dr. med. Tanja Sappok
Inklusive Medizin: Gesundheit für alle Menschen mit und ohne Behinderung
Ein Fachvortrag von Prof. Dr. med. Tanja Sappok11:15 Uhr Ein Plädoyer für inklusives Zuhören von Sabrina Lorenz
Sabrina Lorenz spricht in ihrem Poetry Slam von Unsichtbarkeit, gesellschaftlichen Mauern und dem Mut, den es braucht, um gehört zu werden und beleuchtet so die Lebensrealitäten vieler chronisch erkrankter Menschen in unserem Gesundheitswesen. Es ist ein Aufruf nach Empathie, für den Willen, wirklich hinzuhören, und für ein Miteinander, das inklusiv und menschlich ist.
Impulsräume:
Besonderheiten in der Psychotherapie bei Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung
Annika Kleischmann und Benjamin HollandImpulsraum
Besonderheiten in der Psychotherapie bei Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung
In ihrem Vortrag in Dialogform, geben die Referent*innen Einblicke in ihre gemeinsame psychotherapeutische Arbeit und stellen hilfreiche Anpassungen in der Therapiegestaltung vor. Über praxisnahe Informationen und den direkten Austausch möchten sie dazu beitragen, Lust auf die Arbeit mit der Zielgruppe zu machen und Berührungsängste abzubauen.
Annika Kleischmann ist Dozentin und Supervisorin und arbeitet als Psychologische Psychotherapeutin im Zentrum für Psychische Gesundheit und Psychotherapie an der Universität Witten/Herdecke. Ihr Schwerpunkt ist die Psychotherapie bei Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen.
Benjamin Holland ist in einer Werkstatt für behinderte Menschen in Bochum beschäftigt und als Co-Referent tätig. Unter anderem gibt er gemeinsam mit Annika Kleischmann Seminare im Rahmen der Psychotherapeut*innenausbildung und bei approbierten Psychotherapeut*innen.Sozialraumorientierte und inklusive Gesundheitsförderung im öffentlichen Gesundheitsdienst
Jan Oliver WienhuesImpulsraum
Sozialraumorientierte und inklusive Gesundheitsförderung im öffentlichen Gesundheitsdienst
Jan Oliver Wienhues (44) leitet seit 2023 das Gesundheitsamt des Kreises Soest. 2016 kam er als Psychiatrie-, Behinderten- und Suchtkoordinator zum Kreis Soest. 2018 übernahm er die Leitung des Sozialpsychiatrischen Dienstes und der Gesundheitsförderung. Berufliche Stationen waren zuvor das Alexianer Krankenhaus in Münster (2004 bis 2006), die LWL-Klinik Lippstadt (2006 bis 2014) und die St. Josef-Haus Liesborn gGmbH (2015 bis 2016).Erst behindert und dann noch alt und krank!
Dr. med. Jörg StockmannImpulsraum
Erst behindert und dann noch alt und krank!
Was wissen wir zu Erkrankungen im Alter bei Menschen mit komplexen Beeinträchtigungen?
Dr. Jörg Stockmann ist Facharzt für Innere Medizin und seit 2019 Chefarzt der Klinik für Inklusive Medizin am Ev. Krankenhaus Hagen-Haspe, Stiftung Volmarstein. Diese neu geschaffene Abteilung verfolgt das Ziel, Menschen mit komplexer Behinderung den Zugang zu moderner Medizin zu ermöglichen.Practising Out of the Box
M.Sc. Dominic Jäger, Uniklinik Bonn, Katholische Hochschule MünsterImpulsraum
Practising Out of the Box
(Hier steht ein einleitender Text)
Dominic Jäger erhielt 2014 seine Approbation und ist Spezialist für Seniorenzahnmedizin. Seit 2020 ist er in Warstein niedergelassen, Mitglied in mehreren Fachgremien und seit 2021 Schriftführer im Vorstand der deutschen Gesellschaft für Alterszahnmedizin. Für seine präventionsorientierten Konzepte erhielt er zahlreiche Auszeichnungen.Arbeitsraum:
Verbesserung der Versorgung von Menschen mit Behinderungen im Krankenhaus
Qualitätszirkel Kreis CoesfeldArbeitsraum
Qualitätszirkel im Kreis Coesfeld – Verbesserung der Versorgung von Menschen mit Behinderungen im KrankenhausEin Krankenhausaufenthalt stellt für viele Menschen eine große Herausforderung dar – insbesondere für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung. Um ihre Versorgung und Begleitung zu verbessern, haben die Krankenhäuser im Kreis Coesfeld gemeinsam mit Einrichtungen der Eingliederungshilfe im Jahr 2018 einen Qualitätszirkel ins Leben gerufen. In den vergangenen Jahren wurden praxisnahe Maßnahmen entwickelt, die nicht nur im Kreis Coesfeld, sondern auch in anderen Regionen in NRW als Modell dienen können. In diesem Workshop möchten wir die Zusammenarbeit im Qualitätszirkel sowie die damit verbundenen Chancen und Herausforderungen gemeinsam reflektieren.
Inhalte des Workshops:
- Vorstellung der Arbeit und Ergebnisse des Qualitätszirkels
- Erfahrungsberichte aus der Praxis
- Austausch über die Implementierung in weiteren Regionen
- Diskussion über zukünftige Rahmenbedingungen
Der Qualitätszirkel Coesfeld entstand aus der Initiative des Diözesan-Caritasverbandes Münster, der 2010 eine Befragung aller Einrichtungen der Behindertenhilfe durchführte. Hintergrund war die wiederholt unzureichende medizinische Versorgung von Menschen mit geistiger Behinderung. 2011 wurde eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, bestehend aus Vertreter:innen der Eingliederungshilfe, der Krankenhäuser im Kreis Coesfeld sowie den Fachreferaten des DiCV. In den folgenden Jahren fanden zahlreiche Arbeitstreffen statt, ergänzt durch Besuche spezialisierter Krankenhausstationen. Ein Meilenstein war der gemeinsame Fachtag am 8. Mai 2018, bei dem Kooperationsvereinbarungen unterzeichnet und der Qualitätszirkel offiziell gegründet wurden. Ziel ist es seitdem, durch interdisziplinären Austausch und gezielte Maßnahmen die medizinische Versorgung für Menschen mit geistiger Behinderung nachhaltig zu verbessern.
Mitmachraum:
Sensibilisierungsschulung SensiPro Sehen
KSL.MSIMitmachraum
Sensibilisierungsschulung SensiPro SehenIm KSL.MSi-NRW arbeiten Menschen mit und ohne Sinnesbehinderung. Gemeinsam haben die Mitarbeiterinnen das Schulungskonzept „SensiPro“ entwickelt, eine Sensibilisierung zur Kommunikation und zum Umgang zwischen Menschen mit und ohne Sinnesbehinderung. Neben der Vermittlung von Hintergrundwissen wird viel Wert auf Praxiserfahrungen gelegt. Die Teilnehmenden erhalten ein Verständnis dafür, welche Sinnesbehinderungen es gibt und welche Bedarfe Menschen mit einer Sinnesbehinderung haben. Sie erhalten Tipps, die den Umgang und die Kommunikation zwischen Menschen mit und ohne Sinnesbehinderung erleichtern.
13:00 Uhr Pause und Markt der Möglichkeiten
Catering AKAFÖ Bochum, ....
Infos MdMImpulsräume:
Optimierte Kommunikation als Schlüssel für eine inklusive und patientenzentrierte Gesundheitsversorgung
Prof.‘in Dr. med. Claudia Hornberg und Rebecca LätzschImpulsraum
Optimierte Kommunikation als Schlüssel für eine inklusive und patientenzentrierte GesundheitsversorgungEs wird ein praxisnaher Einblick in das Projekt OptiKomm und die Schulung zur Sensibilisierung med. Personals für die optimierte Kommunikation mit Menschen mit kognitiven/sprachlichen Beeinträchtigungen gegeben. Ein besonderes Merkmal der Schulung ist die partizipative Einbeziehung der Menschen mit Behinderungen.
Rebecca Lätzsch ist wiss. Mitarbeiterin u. Forschungskoordinatorin an der Medizinischen Fakultät OWL. Prof.‘in Dr. med. Claudia Hornberg ist dort Dekanin u. leitet die AG Sustainable Environmental Health Sciences. Beide forschen u.a. zur Teilhabe u. medizinischen Versorgung von MmB.
Empowerment statt Entmündigung - Medical Gaslighting und die Verantwortung des Gesundheitssystems
Sabrina LorenzImpulsraum
Empowerment statt Entmündigung - Medical Gaslighting und die Verantwortung des Gesundheitssystems
Medical Gaslighting beschreibt das Phänomen, wenn Patient*innen nicht ernst genommen werden - mit immensen physischen und psychischen Folgen für die Betroffenen. Lorenz beleuchtet in ihrem Vortrag, welche bestehende diskriminierende Strukturen in unserem System Medical Gaslighting begünstigen und liefert praktische Ansätze zur Förderung eines patientenzentrierten Ansatzes in der Medizin.
Sabrina Lorenz ist Autorin und Beraterin zu den Themen Inklusion, Anti-Diskriminierung und Patient*innen-Kommunikation. Mit ihrem Blog, als Mitorganisatorin des „Kämpferherzen-Treffens“ und Podcasterin von „Inklusiv UNS“ setzt die Sozialarbeiterin Impulse für Disability-Empowerment. 2024 wurde sie als Teil der Zeit Campus „30 unter 30“ ausgezeichnet.Menschen mit Menschen mit Lernschwierigkeiten als Expert*innen für ein inklusives Gesundheitssystem und als Partner*innen in der Aus- und Weiterbildung von Fachkräften im Gesundheitswesen
Albrecht RohrmannImpulsraum
Menschen mit Menschen mit Lernschwierigkeiten als Expert*innen für ein inklusives Gesundheitssystem und als Partner*innen in der Aus- und Weiterbildung von Fachkräften im Gesundheitswesen
Menschen mit Lernschwierigkeiten machen häufig negative Erfahrungen mit Gesundheitsdiensten. Fachkräften fällt es schwer sich auf ihre Bedürfnisse einzustellen und sie in die Gesundheitsvorsorge und Behandlung einzubeziehen. Der Workshop wird vorbereitet mit einer Gruppe von Menschen mit Lernschwierigkeiten, die sich in einer Qualifizierungsmaßnahmen Kompetenzen als Co-Referent*innen in der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Fachkräften aneignen. Ihre Positionen werden in den Workshop durch Videosequenzen eingebracht.
Albrecht Rohrmann, Professor für Sozialpädagogik mit dem Schwerpunkt soziale Rehabilitation und Inklusion an der Universität Siegen. Gemeinsam mit Dr. Miriam Düber beauftragt, die Qualifizierung von Co-Referent*innen mit Lernschwierigkeiten durch die Lebenshilfe Marburg-Biedenkopf in Kooperation mit der Fachschule für Heilerziehungspflege der Lebenshilfe Hessen wissenschaftlich zu begleiten.Practising Out of the Box
Claudia Gräwert, LAG-Selbsthilfe, Gyn. Praxis BremenImpulsraum
Practising Out of the Box
(Hier steht ein einleitender Text)
Claudia Gräwert eröffnete im August 2023 die von Aktion Mensch geförderte Psychosoziale Beratungsstelle für erwachsene Menschen mit Intelligenzminderung „Seele-FREI“ in der FÄRBEREI in Wuppertal. Sie ist ausgebildete Systemische Beraterin mit Weiterbildung „Künstlerisch-Systemische-Therapie“. Fast 20 Jahre war Frau Gräwert Mitarbeiterin der KoKoBe Wuppertal. Im letzten Jahr arbeitete Frau Gräwert mit fünf Stunden für das KSL Düsseldorf.Mitmachraum: Sensibilisierungsschulung SensiPro Hören
KSL.MSIMitmachraum
Sensibilisierungsschulung SensiPro HörenIm KSL.MSi-NRW arbeiten Menschen mit und ohne Sinnesbehinderung. Gemeinsam haben die Mitarbeiterinnen das Schulungskonzept „SensiPro“ entwickelt, eine Sensibilisierung zur Kommunikation und zum Umgang zwischen Menschen mit und ohne Sinnesbehinderung. Neben der Vermittlung von Hintergrundwissen wird viel Wert auf Praxiserfahrungen gelegt. Die Teilnehmenden erhalten ein Verständnis dafür, welche Sinnesbehinderungen es gibt und welche Bedarfe Menschen mit einer Sinnesbehinderung haben. Sie erhalten Tipps, die den Umgang und die Kommunikation zwischen Menschen mit und ohne Sinnesbehinderung erleichtern.
15:30 Uhr Zugänge zur Inklusion mit Prof. Dr. med. Thomas Kapapa
Inklusion im Gesundheitswesen – eine ärztliche Perspektive
Ein Fachvortrag von Prof. Dr. med. Thomas Kapapa16:00 Uhr Zugänge zur Inklusion - Abschlussrunde
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