
Wie kann unser Gesundheitssystem
inklusiver werden?
Einladung zum Fachtag Inklusive Gesundheit
Wann: Mittwoch, 10. September 2025 von 10:00 Uhr bis 16:30 Uhr
Wo: Hochschule Bochum, Gesundheitscampus 6-8, 44801 Bochum
Fachtag Inklusive Gesundheit
Zugänge zur Inklusion im Gesundheitswesen
Zusammen mit Claudia Middendorf, Beauftragte der Landesregierung für Menschen mit Behinderung sowie für Patientinnen und Patienten in NRW, der Ärztekammer Nordrhein, der Ärztekammer Westfalen-Lippe sowie der Pflegekammer, laden die KSL.NRW zu dem Fachtag „Inklusive Gesundheit – Zugänge zur Inklusion im Gesundheitssystem“ ein. Dort möchten wir uns mit Ihnen als Expert*innen aus den unterschiedlichsten Gesundheitsbereichen, wie z.B. Medizin, Pflege, Therapie, Politik und Wissenschaft, darüber austauschen, wie das Gesundheitssystem insbesondere in Bezug auf die Belange von Menschen mit Behinderungen weiterentwickelt werden kann. Es sollen bereits bestehende und gut funktionierende inklusive Zugänge vorgestellt und gemeinsam diskutiert werden. Das Fachpublikum erhält auf dieser Veranstaltung die Möglichkeit, sich über das bestehende Wissen auszutauschen, Erfahrungen zu teilen und sich intensiver miteinander zu vernetzen. Ziel ist, wichtige Impulse zu setzen, damit sich die Gesundheitsversorgung in NRW zu einem inklusiven System weiterentwickeln kann.
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Programm
- 10:00 Uhr Begrüßung
Das Team der KSL.NRW heißt alle Teilnehmenden herzlich willkommen.
Wir freuen uns auf einen spannenden und erkenntnisreichen Tag.- 10:05 Uhr Inklusive Gesundheit in NRW – Wo stehen wir?
Inklusive Gesundheit in NRW – Wo stehen wir?
Lilian Masuhr spricht mit Claudia Middendorf (Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen sowie für Patientinnen und Patienten in Nordrhein-Westfalen), Prof.'in Dr. Tanja Segmüller (Hochschule Bochum), Dr.'in Simone Gurlit (Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen), Prof.'in Dr. med. Susanne Schwalen (Ärztekammer Nordrhein) sowie Vertreter*innen der Pflegekammer NRW, der Patient*innen und des KSL.NRW. Die Gesprächspartner*innen geben Einblicke, wo sie und ihre jeweiligen Handlungsfelder aktuell stehen und welche Maßnahmen sie für die Zukunft planen.Moderation: Lilian Masuhr
- 10:45 Uhr Zugänge zur Inklusion mit Prof.‘in Dr. med. Tanja Sappok
Inklusive Medizin: Gesundheit für alle Menschen – mit und ohne Behinderung
Ein Fachvortrag von Prof.‘in Dr. med. Tanja Sappok, Universität BielefeldFachvortrag
Inklusive Medizin: Gesundheit für alle Menschen – mit und ohne Behinderung
Univ.-Prof.‘in Dr. med. habil. Tanja Sappok ist Direktorin der Universitätsklinik für Inklusive Medizin am Krankenhaus Mara gGmbH, Universitätsklinikum OWL, und Universitätsprofessorin für Medizin für Menschen mit Behinderungen, Schwerpunkt psychische Gesundheit, an der medizinischen Fakultät der Universität Bielefeld. Klinisch und wissenschaftlich arbeitet sie an diversen Themengebieten rund um die psychische Gesundheit von Menschen mit Störungen der Intelligenzentwicklung, insbesondere Autismus-Spektrum-Störungen, emotionale Entwicklungsstörungen, Verhaltensstörungen und Demenzen. Seit 2023 beschäftigt sie sich mit Krebserkrankungen bei Menschen mit Behinderung sowie partizipativer medizinischer Lehre.- 11:15 Uhr Ein Plädoyer für inklusives Zuhören von Sabrina Lorenz
Stille Stimmen, laute Wunden: Ein Plädoyer für inklusives Zuhören
Ein Poetry-Slam von Sabrina LorenzPoetry Slam
Stille Stimmen, laute Wunden: Ein Plädoyer für inklusives Zuhören
Sabrina Lorenz spricht in ihrem Poetry Slam von Unsichtbarkeit, gesellschaftlichen Mauern und dem Mut, den es braucht, um gehört zu werden. Sie beleuchtet so die Lebensrealitäten vieler chronisch erkrankter Menschen in unserem Gesundheitswesen. Es ist ein Aufruf nach Empathie, für den Willen, wirklich hinzuhören, und für ein Miteinander, das inklusiv und menschlich ist.
Sabrina Lorenz ist Autorin und Beraterin zu den Themen Inklusion, Anti-Diskriminierung und Patient*innen-Kommunikation. Mit ihrem Blog, als Mitorganisatorin des „Kämpferherzen-Treffens“ und Podcasterin von „Inklusiv UNS“ setzt die Sozialarbeiterin Impulse für Disability-Empowerment. 2024 wurde sie als Teil der Zeit Campus „30 unter 30“ ausgezeichnet.- 11:30 Uhr Workshop-Session 1
Arbeitsraum:
Verbesserung der Versorgung von Menschen mit Behinderungen im Krankenhaus
Qualitätszirkel Kreis Coesfeld:
Michaela Marx, Stift Tilbeck GmbH,
Iris Klunke, Caritas Wohnhaus Ascheberg und Nordkirchen,
Maike Winkelmann, Caritas Wohnhaus Olfen
Leonard Timmermann, Christophorus Klinik NottulnArbeitsraum:
Qualitätszirkel im Kreis Coesfeld – Verbesserung der Versorgung von Menschen mit Behinderungen im KrankenhausEin Krankenhausaufenthalt stellt für viele Menschen eine große Herausforderung dar – insbesondere für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung. Um ihre Versorgung und Begleitung zu verbessern, haben die Krankenhäuser im Kreis Coesfeld gemeinsam mit Einrichtungen der Eingliederungshilfe im Jahr 2018 einen Qualitätszirkel ins Leben gerufen. In den vergangenen Jahren wurden praxisnahe Maßnahmen entwickelt, die nicht nur im Kreis Coesfeld, sondern auch in anderen Regionen in NRW als Modell dienen können. In diesem Workshop möchten wir die Zusammenarbeit im Qualitätszirkel sowie die damit verbundenen Chancen und Herausforderungen gemeinsam reflektieren.
Inhalte des Workshops:
- Vorstellung der Arbeit und Ergebnisse des Qualitätszirkels
- Erfahrungsberichte aus der Praxis
- Austausch über die Implementierung in weiteren Regionen
- Diskussion über zukünftige Rahmenbedingungen
Der Qualitätszirkel Coesfeld entstand aus der Initiative des Diözesan-Caritasverbandes Münster, der 2010 eine Befragung aller Einrichtungen der Behindertenhilfe durchführte. Hintergrund war die wiederholt unzureichende medizinische Versorgung von Menschen mit geistiger Behinderung. 2011 wurde eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, bestehend aus Vertreter:innen der Eingliederungshilfe, der Krankenhäuser im Kreis Coesfeld sowie den Fachreferaten des DiCV. In den folgenden Jahren fanden zahlreiche Arbeitstreffen statt, ergänzt durch Besuche spezialisierter Krankenhausstationen. Ein Meilenstein war der gemeinsame Fachtag am 8. Mai 2018, bei dem Kooperationsvereinbarungen unterzeichnet und der Qualitätszirkel offiziell gegründet wurden. Ziel ist es seitdem, durch interdisziplinären Austausch und gezielte Maßnahmen die medizinische Versorgung für Menschen mit geistiger Behinderung nachhaltig zu verbessern.
Mitmachraum 1:
Sensibilisierungsschulung SensiPro Sehen
Julian Rohlfing, Kompetenzzentrum Selbstbestimmt Leben für Menschen mit Sinnesbehinderung (KSL-MSi-NRW)Mitmachraum 2:
Präventionsprogramme in Leichter Sprache
Agentur Barrierefrei und Krebsgesellschaft NRWMitmachraum 2:
Präventionsprogramme in Leichter Sprache
Was passiert genau bei einer Darm-Krebs-Vorsorge-Untersuchung? Wie kann man Haut-Krebs frühzeitig erkennen? Und wie kann ich mich und meine Haut vor zu viel Sonne richtig schützen? Arztgespräche und Vorsorge-Untersuchungen stellen für Laien generell keine leichte Situation dar. Noch schwieriger wird es für Menschen, die Lernschwierigkeiten oder eine geistige Behinderung haben oder nicht gut Deutsch sprechen, und daher auf Informationen in Leichter Sprache angewiesen sind.
Die Krebsgesellschaft Nordrhein-Westfalen e.V. hat diesen Bedarf erkennt und bietet Lösungen an.
Gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum Barrierefreiheit Volmarstein, dem Department of Community Health der Hochschule für Gesundheit in Bochum sowie der Ärztekammer Nordrhein hat sie dazu Informationen für Patientinnen und Patienten in Leichter Sprache zusammengetragen und aufbereitet.Impulsraum 1:
Practising out of the Box
M.Sc. Dominic Jäger, Spezialist für Seniorenzahnmedizin und
Katholische Hochschule Münster und
Alexander Pröbstl, Universitätsklinikum BonnImpulsraum 1:
Practising out of the Box
Analog zum englischen Sprichwort „Thinking out of the box" für „unkonventionell" oder „aus einer neuen Perspektive gedacht" präsentieren Ihnen in diesen kurzweiligen 20-minütigen Formaten Akteur*innen aus dem Gesundheitswesen abwechselnd Beispiele, wie sie Gesundheitsversorgung ganz praktisch inklusiv gestalten. Moderiert wird das Ganze von Lilian Masuhr.
1) Zahnärztliche Kooperationsverträge – ein Erfolgsmodell!
M.Sc. Dominic Jäger erhielt 2014 seine Approbation und ist Spezialist für Seniorenzahnmedizin. Seit 2020 ist er in Warstein niedergelassen, Mitglied in mehreren Fachgremien und seit 2021 Schriftführer im Vorstand der deutschen Gesellschaft für Alterszahnmedizin. Für seine präventionsorientierten Konzepte erhielt er zahlreiche Auszeichnungen.
2) Katholische Hochschule Münster: Projektvorstellung HospInk – Hospizbegleitung Inklusiv
Menschen mit Behinderung nehmen füreinander wechselseitig eine wichtige Rolle als Begleitende im Lebensverlauf ein, z.B. als Mitbewohner_innen in Wohngruppen oder als Beschäftigte in einer WfbM. Sie sind einander oft die am meisten vertrauten Kontaktpersonen und kommen als solche auch mit den Themen Sterben und Tod in Berührung. Das Projekt „HospInk“ zielt darauf ab, ein Bildungsangebot zu entwickeln, das Menschen mit (kognitiver) Beeinträchtigung ermöglicht, sich in einem Qualifizierungskurs zu (Peer-) Begleiter_innen in der hospizlichen Begleitung ausbilden zu lassen.
3) Alexander Pröbstl, Universitätsklinikum Bonn
Inklusion in Krankenhäusern ist ein entscheidender Aspekt, um eine umfassende und gerechte Gesundheitsversorgung für alle Menschen zu gewährleisten. Sie bedeutet, dass Patientinnen und Patienten unabhängig von ihren körperlichen, geistigen oder sozialen Voraussetzungen gleichberechtigt Zugang zu medizinischen Dienstleistungen und Unterstützung erhalten. Ein inklusives Krankenhausumfeld fördert nicht nur die medizinische Versorgung, sondern auch das Wohlbefinden unserer Patientinnen und Patienten.
Um Inklusion zu erreichen, müssen Krankenhäuser Barrieren abbauen, die Menschen mit Behinderungen oder besonderen Bedürfnissen den Zugang zu medizinischen Leistungen erschweren. Dazu gehört die Schaffung barrierefreier Zugänge, die Bereitstellung von Hilfsmitteln und die Schulung des Personals im Umgang mit unterschiedlichen Bedürfnissen. Eine offene Kommunikation und die Einbeziehung der Patientinnen und Patienten in Entscheidungsprozesse sind ebenfalls essenziell.
Darüber hinaus spielt die Sensibilisierung für kulturelle Vielfalt eine wichtige Rolle. Krankenhäuser sollten die kulturellen Hintergründe ihrer Patientinnen und Patienten respektieren und in die Pflege einbeziehen. Inklusion fördert nicht nur die Zufriedenheit aller, sondern verbessert auch die Qualität der Pflege insgesamt. Indem Krankenhäuser ein inklusives Umfeld schaffen, tragen sie dazu bei, dass jede Patientin und jeder Patient die bestmögliche Versorgung erhält und sich in seiner Individualität anerkannt fühlt.
In seinem Impulsvortrag erläutert Alexander Pröbstl hierzu die Strategien des Universitätsklinikums Bonn anhand Beispielen aus dem täglichen Behandlungsumfeld.Impulsraum 2:
Sozialraumorientierte und inklusive Gesundheitsförderung im öffentlichen Gesundheitsdienst
Jan Oliver Wienhues, Gesundheitsamt Kreis SoestImpulsraum 2:
Sozialraumorientierte und inklusive Gesundheitsförderung im öffentlichen Gesundheitsdienst
Jan Oliver Wienhues leitet seit 2023 das Gesundheitsamt des Kreises Soest. 2016 kam er als Psychiatrie-, Behinderten- und Suchtkoordinator zum Kreis Soest. 2018 übernahm er die Leitung des Sozialpsychiatrischen Dienstes und der Gesundheitsförderung. Berufliche Stationen waren zuvor das Alexianer Krankenhaus in Münster (2004 bis 2006), die LWL-Klinik Lippstadt (2006 bis 2014) und die St. Josef-Haus Liesborn gGmbH (2015 bis 2016).Impulsraum 3:
Erst behindert und dann noch alt und krank!
Dr. med. Jörg Stockmann, Ev. Krankenhaus Hagen-Haspe, Stiftung Volmarstein.Impulsraum 3:
Erst behindert und dann noch alt und krank!
Was wissen wir zu Erkrankungen im Alter bei Menschen mit komplexen Beeinträchtigungen?
Dr. Jörg Stockmann ist Facharzt für Innere Medizin und seit 2019 Chefarzt der Klinik für Inklusive Medizin am Ev. Krankenhaus Hagen-Haspe, Stiftung Volmarstein. Diese neu geschaffene Abteilung verfolgt das Ziel, Menschen mit komplexer Behinderung den Zugang zu moderner Medizin zu ermöglichen.Impulsraum 4:
Besonderheiten in der Psychotherapie bei Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung
Dipl.-Psych.‘in Annika Kleischmann, Universtität Witten/Herdecke und
Benjamin Holland, PeerbegleitungImpulsraum 4:
Besonderheiten in der Psychotherapie bei Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung
In ihrem Vortrag in Dialogform, geben die Referent*innen Einblicke in ihre gemeinsame psychotherapeutische Arbeit und stellen hilfreiche Anpassungen in der Therapiegestaltung vor. Über praxisnahe Informationen und den direkten Austausch möchten sie dazu beitragen, Lust auf die Arbeit mit der Zielgruppe zu machen und Berührungsängste abzubauen.
Dipl.-Psych.‘in Annika Kleischmann ist Dozentin und Supervisorin und arbeitet als Psychologische Psychotherapeutin im Zentrum für Psychische Gesundheit und Psychotherapie an der Universität Witten/Herdecke. Ihr Schwerpunkt ist die Psychotherapie bei Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen.
Benjamin Holland ist in einer Werkstatt für behinderte Menschen in Bochum beschäftigt und als Co-Referent tätig. Unter anderem gibt er gemeinsam mit Annika Kleischmann Seminare im Rahmen der Psychotherapeut*innenausbildung und bei approbierten Psychotherapeut*innen.Mitmachraum 1:
Sensibilisierungsschulung SensiPro Sehen
Im KSL.MSi-NRW arbeiten Menschen mit und ohne Sinnesbehinderung. Gemeinsam haben die Mitarbeiterinnen das Schulungskonzept „SensiPro“ entwickelt, eine Sensibilisierung zur Kommunikation und zum Umgang zwischen Menschen mit und ohne Sinnesbehinderung. Neben der Vermittlung von Hintergrundwissen wird viel Wert auf Praxiserfahrungen gelegt. Die Teilnehmenden erhalten ein Verständnis dafür, welche Sinnesbehinderungen es gibt und welche Bedarfe Menschen mit einer Sinnesbehinderung haben. Sie erhalten Tipps, die den Umgang und die Kommunikation zwischen Menschen mit und ohne Sinnesbehinderung erleichtern.- 13:00 Uhr Pause und Markt der Möglichkeiten
In der Mittagspause erwartet Sie ein leckeres Catering vom AKAFÖ Bochum, das für Ihr leibliches Wohl sorgt. Zudem haben Sie die Gelegenheit, den „Markt der Möglichkeiten“ zu besuchen und sich über verschiedene Angebote und Initiativen zu informieren. Nutzen Sie die Pause, um neue Impulse zu sammeln und interessante Gespräche zu führen.- 13:45 Uhr Workshop-Session 2
Arbeitsraum:
Inklusion in der Pflege
Pflegekammer NRWArbeitsraum
Inklusion in der PflegeIm Rahmen des Fachtags Inklusive Gesundheit möchten wir als Pflegekammer NRW das Thema Inklusion aus Sicht der Pflege umfassend beleuchten. Gemeinsam mit den Teilnehmenden diskutieren wir aktuelle Erfahrungen, bestehende Herausforderungen und Hürden in der pflegerischen Versorgung von Menschen mit Behinderungen. Ziel des Workshops ist es, praxisnahe Lösungsansätze zu erarbeiten und politische Forderungen abzuleiten. Die Ergebnisse fließen in ein Meinungsbild ein, das abschließend in der Kammerversammlung diskutiert und verabschiedet wird. Damit möchten wir einen aktiven Beitrag zur inklusiven Gesundheitsversorgung leisten und die politischen Rahmenbedingungen mitgestalten.
Die Pflegekammer NRW vertritt die Interessen der Pflegefachpersonen und setzt sich für eine starke, eigenständige Berufsgruppe ein. Sie engagiert sich für bessere Rahmenbedingungen, berufliche Weiterentwicklung und die Qualitätssicherung in der Pflege. Als Selbstverwaltung der Pflege gestaltet sie politische Entscheidungen mit, entwickelt berufliche Standards und fördert die Anerkennung des Berufs.Mitmachraum:
Sensibilisierungsschulung SensiPro Hören
Anna Cebulla und Melanie Wegerhoff, Kompetenzzentrum Selbstbestimmt Leben für Menschen mit Sinnesbehinderung (KSL-MSi-NRW)Mitmachraum
Sensibilisierungsschulung SensiPro HörenIm KSL.MSi-NRW arbeiten Menschen mit und ohne Sinnesbehinderung. Gemeinsam haben die Mitarbeiterinnen das Schulungskonzept „SensiPro“ entwickelt, eine Sensibilisierung zur Kommunikation und zum Umgang zwischen Menschen mit und ohne Sinnesbehinderung. Neben der Vermittlung von Hintergrundwissen wird viel Wert auf Praxiserfahrungen gelegt. Die Teilnehmenden erhalten ein Verständnis dafür, welche Sinnesbehinderungen es gibt und welche Bedarfe Menschen mit einer Sinnesbehinderung haben. Sie erhalten Tipps, die den Umgang und die Kommunikation zwischen Menschen mit und ohne Sinnesbehinderung erleichtern.
Impulsraum 1:
Practising out of the Box
Claudia Gräwert, Beratungsstelle Seele-Frei, Färberei Wuppertal und
LAG Selbsthilfe NRWImpulsraum 1:
Practising out of the Box
Analog zum englischen Sprichwort „Thinking out of the box" für „unkonventionell" oder „aus einer neuen Perspektive gedacht" präsentieren Ihnen in diesen kurzweiligen 20-minütigen Formaten Akteur*innen aus dem Gesundheitswesen abwechselnd Beispiele, wie sie Gesundheitsversorgung ganz praktisch inklusiv gestalten. Moderiert wird das Ganze von Lilian Masuhr.
1) Seele-FREI – Psychosoziale Beratungsstelle für Menschen mit Intelligenzminderung. Einblicke in Klientenarbeit, Vernetzung und Selbsthilfe
Claudia Gräwert eröffnete im August 2023 die von Aktion Mensch geförderte Psychosoziale Beratungsstelle für erwachsene Menschen mit Intelligenzminderung „Seele-FREI“ in der FÄRBEREI in Wuppertal. Sie ist ausgebildete Systemische Beraterin mit Weiterbildung „Künstlerisch-Systemische-Therapie“. Fast 20 Jahre lang war sie Mitarbeiterin der KoKoBe Wuppertal. Im letzten Jahr arbeitete Claudia Gräwert mit fünf Stunden für das KSL.Düsseldorf.
2) Anregungen für niedrigschwellige Lösungen für mehr Barrierefreiheit in Praxen
Der gleichberechtigte Zugang zur gesundheitlichen Versorgung stellt für Menschen mit Behinderungen und/oder chronischen Erkrankungen ein Grundrecht dar, das es überall in Deutschland umzusetzen gilt. In vielen ärztlichen und therapeutischen Praxen stehen einem gleichberechtigten Zugang aller Patient*innen im Alltag jedoch weiterhin verschiedene Barrieren entgegen. Dabei müssen Maßnahmen, die für mehr Barrierefreiheit sorgen, nicht immer gleich hohe Kosten verursachen oder schwierig umzusetzen sein. Die LAG Selbsthilfe NRW hat daher für verschiedene Bereiche in der Praxis Ideen für möglichst niedrigschwellige Lösungen für mehr Barrierefreiheit zusammengestellt, um den Einstieg in die Thematik zu erleichtern.Impulsraum 2:
Inklusive Gesundheit – Der Mensch im Mittelpunkt
Dr.'in med. Maria del Pilar Andrino, Franz Sales Haus EssenImpulsraum 2:
Dr. med Maria Andrino ist Kinderärztin und Genetikerin. Im Franz Sales Haus (Essen) hat sie seit 2012 den Bereich Gesundheit aufgebaut. Der umfasst zwei Interdisziplinäre Frühförderstellen, die Ambulanz Leuchtturm, den Therapeutischen Reitbetrieb, Mobile Therapien und neuerdings ein Medizinisches Behandlungszentrum für Erwachsene mit Behinderung.Impulsraum 3:
Empowerment statt Entmündigung – Medical Gaslighting und die Verantwortung des Gesundheitssystems
Sabrina Lorenz, Autorin, Speakerin, Beraterin und AktivistinImpulsraum 3:
Empowerment statt Entmündigung – Medical Gaslighting und die Verantwortung des Gesundheitssystems
Medical Gaslighting beschreibt das Phänomen, wenn Patient*innen nicht ernst genommen werden – mit immensen physischen und psychischen Folgen für die Betroffenen. Lorenz beleuchtet in ihrem Vortrag, welche bestehende diskriminierende Strukturen in unserem System Medical Gaslighting begünstigen und liefert praktische Ansätze zur Förderung eines patientenzentrierten Ansatzes in der Medizin.
Sabrina Lorenz ist Autorin und Beraterin zu den Themen Inklusion, Anti-Diskriminierung und Patient*innen-Kommunikation. Mit ihrem Blog, als Mitorganisatorin des „Kämpferherzen-Treffens“ und Podcasterin von „Inklusiv UNS“ setzt die Sozialarbeiterin Impulse für Disability-Empowerment. 2024 wurde sie als Teil der Zeit Campus „30 unter 30“ ausgezeichnet.Impulsraum 4:
Menschen mit Lernschwierigkeiten als Expert*innen für ein inklusives Gesundheitssystem und als Partner*innen in der Aus- und Weiterbildung von Fachkräften im Gesundheitswesen
Prof. Dr. Albrecht Rohrmann, Universität SiegenImpulsraum 4:
Menschen mit Lernschwierigkeiten als Expert*innen für ein inklusives Gesundheitssystem und als Partner*innen in der Aus- und Weiterbildung von Fachkräften im Gesundheitswesen
Menschen mit Lernschwierigkeiten machen häufig negative Erfahrungen mit Gesundheitsdiensten. Fachkräften fällt es schwer sich auf ihre Bedürfnisse einzustellen und sie in die Gesundheitsvorsorge und Behandlung einzubeziehen. Der Workshop wird vorbereitet mit einer Gruppe von Menschen mit Lernschwierigkeiten, die sich in einer Qualifizierungsmaßnahme Kompetenzen als Co-Referent*innen in der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Fachkräften aneignen. Ihre Positionen werden in dem Workshop durch Videosequenzen eingebracht.
Prof. Dr. Albrecht Rohrmann ist Professor für Sozialpädagogik mit dem Schwerpunkt soziale Rehabilitation und Inklusion an der Universität Siegen. Er ist gemeinsam mit Dr. Miriam Düber beauftragt, die Qualifizierung von Co-Referent*innen mit Lernschwierigkeiten durch die Lebenshilfe Marburg-Biedenkopf in Kooperation mit der Fachschule für Heilerziehungspflege der Lebenshilfe Hessen wissenschaftlich zu begleiten.Impulsraum 5:
Optimierte Kommunikation als Schlüssel für eine inklusive und patientenzentrierte Gesundheitsversorgung
Prof.‘in Dr. med. Claudia Hornberg und Rebecca Lätzsch, Universität BielefeldImpulsraum 5:
Optimierte Kommunikation als Schlüssel für eine inklusive und patientenzentrierte GesundheitsversorgungEs wird ein praxisnaher Einblick in das Projekt OptiKomm und die Schulung zur Sensibilisierung med. Personals für die optimierte Kommunikation mit Menschen mit kognitiven/sprachlichen Beeinträchtigungen gegeben. Ein besonderes Merkmal der Schulung ist die partizipative Einbeziehung der Menschen mit Behinderungen.
Rebecca Lätzsch ist wiss. Mitarbeiterin u. Forschungskoordinatorin an der Medizinischen Fakultät OWL. Prof.‘in Dr. med. Claudia Hornberg ist dort Dekanin u. leitet die AG Sustainable Environmental Health Sciences. Beide forschen u.a. zur Teilhabe u. medizinischen Versorgung von MmB.
- 15:30 Uhr Zugänge zur Inklusion mit Prof. Dr. med. Thomas Kapapa
Inklusion im Gesundheitswesen – eine ärztliche Perspektive
Ein Fachvortrag von Prof. Dr. Thomas Kapapa, Universitätsklinikum UlmFachvortrag
Inklusion im Gesundheitswesen – eine ärztliche Perspektive
Herr Prof. Dr. Thomas Kapapa ist Neurochirurg und Stellvertretender Klinikdirektor der Neurochirurgischen Klinik des Universitätsklinikums Ulm. Er ist ein Experte im Bereich der vaskulären Neuromedizin und des Schädel-Hirn-Traumas. An der Universität Ulm leitet er dort verschiedene Forschungsprojekte. Durch seinen internationalen Hintergrund leitet er verschiedene internationale Kooperationsprojekte. Mit seinen Kenntnissen und Tätigkeiten hat er sich als führender Fachmann auf seinem Gebiet etabliert und ist in nationalen sowie internationalen Fachkreisen anerkannt.- 16:00 Uhr Zugänge zur Inklusion – Abschlussrunde
Zum Ende der Veranstaltung gibt es einen kurzen Rückblick auf die Workshops. Es werden die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst und die zentralen Erkenntnisse aus den verschiedenen Sessions präsentiert.
