Frau Wegerhoff vom Fachbereich Taubblind des KSL-MSi-NRW hatte im Rahmen eines Workshops die Möglichkeit, ein technisches Assistenzsystem wie z.B. eine automatische Übersetzungshilfe in die Deutsche Gebärdensprache (DGS) und Deutsch auf einem Smartphone „praktisch“ zu erproben.
Der Workshop wurde von Jan Bümmerstede, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt "GIGA Gebärdensprache" (Förderwettbewerb 5G.NRW) an der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln geleitet.
Ziel des Projektes ist es, zu erforschen, wie nutzerfreundliche und leistungsfähige mobile Gebärdensprachapplikationen mittels einer App-Software zur automatischen Übersetzungs entwickelt werden können.
Die Vorstellung ist, dass die automatische Übersetzungshilfe über das Smartphone und den Mobilfunkstandard 5G es tauben Nutzenden künftig ermöglichen soll, selbstständig und ohne „menschliche“ Hilfe an der barrierefreien Telefonkommunikation teilzunehmen.
Im ersten Schritt des Projektjahres (2022-2023) soll die Übersetzung der Gebärdensprache über die Kamera des Smartphones „erlernt“ und in Echtzeit in Schriftdeutsch und Audioübersetzung übertragen werden. Es besteht die Vision, dass die Übersetzung von Laut- und Schriftsprache in Zukunft von einem Avatar in Deutsche Gebärdensprache und umgekehrt übersetzt werden kann.
Bei diesem Workshop war Frau Wegerhoff in beratender Funktion für Jan Bümmerstedte und die Mitarbeiter*innen von GIGA Gebärdensprachen tätig. Der Schwerpunkt der Beratung lag auf der Frage, wie eine App für Nutzerinnen und Nutzer mit einer Hörsehbehinderung bzw. mit Usher-Syndrom am Bildschirm barrierefrei angepasst werden kann; für eine barrierefreie Gestaltung sind z.B. Einstellungsmöglichkeiten für Schriftvergrößerung, Fettdruck, Einstellung des Dunkelmodus, hoher Kontrast oder größere Cursor essentiell. Bei der Erprobung der Übersetzungs-App konnte Frau Wegerhoff als Usher-Betroffene ihre eigenen Erfahrungen und Verbesserungsideen einbringen.