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13.12.2024
Julia Hauffen (vorne li) am Stand der KSL. Hinten li: Maren Zebrowski, hinten rechts Michael Kalthoff-Mahnke, vorne rechts Andreas Tintrup.

Am Donnerstag, 12. Dezember waren die Schreibtische der Arbeitsagentur Meschede-Soest einmal nicht besetzt. Zwar waren rund 180 Mitarbeitende in der Agentur Meschede vor Ort, aber sie waren im Rahmen eines Inklusionstages im Haus bei einer „Rallye“ unterwegs, um sich an verschiedenen Stationen über das Thema Inklusion zu informieren.

Vor Ort gab es einige Möglichkeiten, sich selbst mithilfe eines GERT®-Anzuges zur Alterssimulation, mithilfe von diversen Brillen, die verschiedene Seh-Beeinträchtigungen simulieren und als vorübergehend Rollstuhlfahrender auf einem Rollstuhlparcours wenigstens ansatzweise in die Situation von Menschen mit verschiedenen Behinderungen zu versetzen.

Natürlich bleiben die Erfahrungen mit solchen Mitteln hinter den reellen Erfahrungen von Menschen mit Behinderungen zurück, aber sie ermöglichen es, mehr Verständnis für Kund*innen und Kolleg*innen aufzubringen, die bei der BA natürlich ebenfalls vertreten sind.

Ein Mitarbeitender testet den GERT-Alterssimulationsanzug. Ein Kollege hilft beim Ankleiden.
Ein Alterssimulationsanzug macht verschiedene altersbedingte Einschränkungen erfahrbar.

 

Jemand testet den Rollstuhlparcours.
Etwas Geschick war für die Wippe beim Rollstuhlparcours nötig.

 

v.l. Oliver Schmale (Ltg Arbeitsagentur Meschede-Soest), Julia Hauffen, Elisabeth Brandenburg, Dennis Enste, Miguel Lopez-Flores
v.l. Oliver Schmale (Ltg. Arbeitsagentur Meschede-Soest), Julia Hauffen, Dennis Enste, Elisabeth Brandenburg und Miguel Lopez-Flores

 

Eine gute Möglichkeit, sich über die Situation von Kolleg*innen bei der BA Meschede-Soest mit Behinderungen zu informieren war durch deren aktive Mitarbeit am Inklusionstag gegeben. So informierte Sachbearbeiter Daniel Sänger Interessierte darüber, wie sein Arbeitsplatz technisch auf seine Behinderung ausgerichtet wurde, und gab Kolleg*innen ebenfalls die Möglichkeit, sich anhand seines Fahrzeugs über technische Einbauten zu informieren.

Bei der Rallye wechselten sehr anschauliche Stationen mit Informationsständen verschiedener Ansprechpartner aus dem Bereich der Beratung/Teilhabe. Vertreten waren die „Einheitliche Ansprechstelle für Arbeitgeberberatung (EAA“) und der „Integrationsfachdienst (ifa)“, die „Ergänzenden unabhängige Teilhabe-Beratungen (EUTB®)“ für die Region, die Schwerbehindertenvertretungen der BA, der Suchtbeauftragte der BA und die Suchtberatung der Caritas, der technische Beratungsdienst der BA, der Berufspsychologische Service, das „LWL Berufsbildungswerk Soest (die blindentechnische Grundausbildung)“ und Vertretende der „Kompetenzzentren Selbstbestimmt Leben (KSL)“  für den Regierungsbezirk Arnsberg sowie für Menschen mit Sinnesbehinderung in ganz NRW (KSL NRW MSi).

Andreas Tintrup, Michael Kalthoff-Mahnke, Oliver Schmale und Carolina Wolf
Andreas Tintrup (Projektltg. KSL Arnsberg), Michael Kalthoff-Mahnke (KSLNRWMSi), Oliver Schmale, und Carolina Wolf

 

Gespräche am Stand der KSL.
Gespräche am Stand der KSL.

 

Michael Kalthoff-Mahnke bei seinem Vortrag
Michael Kalthoff-Mahnke beim Vortrag.

 

Im Rahmen verschiedener Vorträge gab es ausführliche und auf die Arbeitsagenturen zugeschnittene Informationen. Beispielsweise gab Michael Kalthoff-Mahnke vom KSL NRW MSi Tipps, wie eine Beratungssituation für Menschen mit Höreinschränkungen besser gestaltet werden kann. Außerdem informierte er über Hilfsmittel im Bereich Hören, beispielsweise das Cochlea-Implantat.

Am Stand des LWL Berufsbildungswerkes wird die Funktion eines Lesegerätes gezeigt.
Erich Herguijela erklärt die Funktion eines Bildschirmlesegerätes.

 

EUTB vor Ort: Pascal Ricke, Viktoria Steinberg, Lukas Danne
Die EUTB vor Ort: links Pascal Rickes (Brilon), Viktoria Steinberg (MES/Schmallenberg), Lukas Danne (Brilon, ehrenamtl.)

 

Gespräch am Stand der EUTB
Individuelle Beratung für Menschen mit Behinderung bieten die EUTB.

 

Weitere konkrete Infos gab es unter anderem zum Thema Sehschwäche, zu Angststörungen und zur Arbeit des medizinischen Dienstes der BA. Beim Vortrag des Mediziners Herrn Flassig gab dieser den Anwesenden eine Empfehlung mit auf den Weg, (sinngemäß): „Bedenken Sie, dass unsere Entscheidungen das Schicksal von Menschen prägen.“

Vor allem für Menschen mit Behinderung ist es existenziell, dass ihr Recht auf Selbstbestimmung in allen Entscheidungsprozessen angewandt wird.

Unter diesem Aspekt war auch die abschließende Gesprächsrunde mit verschiedenen berufstätigen Menschen mit Behinderung wichtig. Diese ließen die Zuhörenden rückblickend an ihren beruflichen Findungsprozessen teilhaben und darüber hinaus an sehr persönlichen Erfahrungen.

Austausch mit Erfahrungsberichten als Abschlussrunde
Bei der Abschlussrunde, moderiert von Dirk Henke (li) gab es persönliche Erfahrungsberichte.

 

Sachbearbeiter Sänger erläutertAnpassungen an seinem Arbeitsplatz
Daniel Sänger erläutert interessierten Kolleg*innen die Anpassungen an seinem Arbeitsplatz

 

Vonseiten des KSL Arnsberg, mit drei Mitarbeitenden vertreten, war der Inklusionstag eine tolle Initiative der Agentur für Arbeit Meschede-Soest, namentlich von Julia Hauffen als Teamleiterin Berufliche Rehabilitation und Teilhabe der Arbeitsagentur, die den Tag mit einem Team vorbereitet hatte. Der Zugang zu Informationen zum Thema Teilhabe ist sowohl für Menschen mit Behinderung, die mit der Agentur in Kontakt stehen als auch für die Mitarbeitenden eine wichtige Voraussetzung, um das Thema Inklusion nach vorne zu bringen. Letztendlich im Interesse aller.