Unter dem Motto „Ich bin taub und höre dich“ feiert der nordrhein-westfälische Cochlea Implantat-Verband (CIV-NRW) in diesem Jahr im Rahmen einer Aktionswoche das 40-jährige Jubiläum des Cochlea Implantats in Deutschland mit verschiedenen Veranstaltungen. Ein Highlight war der Info-Stand in der Bürgerhalle des NRW-Landtags in Düsseldorf. Wir haben unseren Kooperationspartner CIV-NRW dort besucht.
Donnerstag, 13. Juni 2024, 16 Uhr. Das Team des CIV-NRW packt zusammen. Die noch übrig gebliebenen Broschüren, Flyer und Give-aways wandern in die dazu gehörigen Kartons zurück. Roll-ups und Banner werden eingerollt, Info-Tische zusammengeklappt. Alles wird gut auf Rollwagen gepackt und in den wartenden Autos der Ehrenamtler verstaut. Seit zehn Uhr am Morgen sind Marion Hölterhoff, Vorsitzende des CIV-NRW, und ihr Team in Beratungs- und Informationsgesprächen fast pausenlos engagiert. Aber die Mühen haben sich offensichtlich gelohnt.
„Wir konnten uns mit vielen für uns relevanten Politikerinnen und Politikern wichtiger Parteien austauschen und unsere Anliegen vortragen“, blickt eine sehr zufriedene Vorsitzende auf den Tag zurück. „Uns war es wichtig, auf die Notwendigkeit einer guten Hörversorgung hinzuweisen. Ein weiteres Anliegen war es uns, die Politik für die Barrierefreiheit für Menschen mit Hörbeeinträchtigung zu sensibilisieren. Und nicht zuletzt haben wir auf die Bedeutung der Selbsthilfe hingewiesen.“ Bundesweit gibt es zirka 16 Millionen hörbeeinträchtigte Bürger, von denen etwa 60.000 mit einem Cochlea-Implantat versorgt sind. Doch der Bedarf liegt wesentlich höher.
André Kuper, Präsident des NRW-Landtags, und Josef Neumann, Vorsitzender des Ausschusses für Arbeit, Gesundheit und Soziales, zeigten sich ebenso offen in den Gesprächen wie die Abgeordneten Dennis Sonne (Bündnis 90/Die Grünen), Anke Fuchs-Dreisbach (CDU) sowie Jens Altenhain, Mitglied im Parteirat der SPD Hagen. Im Fokus der Gespräche stand immer wieder die Krankenhausreform, vor allem verbunden mit der Frage, welche Kliniken in NRW künftig keine CI-Operationen durchführen werden, womit auch die lebenslange jährliche Nachsorge bereits implantierter CI-Trägerinnen und -Träger in Frage gestellt ist. Die politisch Verantwortlichen hörten die Argumente der CIV-Vertreterinnen und -Vertreter und versprachen, sich zu kümmern.
„Für uns besonders wichtig ist es, dass die Kontakte zur NRW-Landespolitik intensiviert werden konnten“, betont Marion Hölterhoff abschließend. „Wir freuen uns sehr, dass wir unser Netzwerk zu diesem zentralen Organ der Legislative im politischen System des Landes erweitern konnten.“
Der CIV NRW ist einer der größten Regionalverbände der Deutschen Cochlea Implantat Gesellschaft e.V. (DCIG). Als gemeinnütziger Selbsthilfeverband tritt er für die Belange Hörbeeinträchtigter ein. Das KSL-MSi-NRW und der CIV arbeiten fachbezogen eng zusammen.
Bildtext Foto oben: Im Gespräch mit dem Präsidenten des NRW-Landtags, André Kuper (rechts): die CIV-Vorstandsmitglieder Angela Titt, Marion Hölterhoff und Daniel Aplas (von links).
Im Gespräch mit Josef Neumann, Vorsitzender des Landtagsausschusses für Arbeit, Gesundheit und Soziales ( 2. von rechts): Marion Hölterhoff und Daniel Aplas vom CIV-NRW-Vorstand (von links) sowie Alexandra Janaszek, Projekteiterin des KSL-MSi-NRW. Fotos: Michael Kalthoff-Mahnke