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Rot-weiss gestreifter Blindenstock

Mobil zu sein ist ein Grundbedürfnis eines jeden Menschen! Wir alle möchten uns frei bewegen -  frei entscheiden, wann und wohin wir gehen wollen.

Blinde und sehbehinderte Menschen können mithilfe des Langstocks ihre Umwelt ertasten und sicher und selbstständig mobil sein und sich orientieren. Dieses Hilfsmittel kann aber nicht einfach so genutzt werden, dazu bedarf es in der Regel ein Orientierungs- und Mobilitätstraining (O&M). Dabei lernt man, wie man sich (wieder) selbstständig fortbewegen kann. Der weiße Langstock ist außerdem ein visuelles Erkennungsmerkmal für Sehende. Er signalisiert dem Umfeld, Rücksicht auf die blinde Person zu nehmen.

Für eine bessere Orientierung im Straßenverkehr und im öffentlichen Raum sorgt das Blindenleitsystem. Es liefert verschiedene Informationen: Ob es Übergänge gibt oder wie weit man von den Gleisen entfernt ist, um in den Zug sicher einsteigen zu können. Der Fachbereich Sehen dazu einen informativen Artikel verfasst.

Weiße Langstöcke sind in den meisten Ländern der Welt bekannt. Aber: Gibt es auch Langstöcke speziell für taubblinde und hörsehbehinderte Menschen? Wenn ja, wie sehen diese aus?  

Ja, es gibt sie, und sie sind rot-weiss gestreift! Aber kaum einer (er)kennt sie. Ein Artikel mit dem Titel „Red and White Canes“ des Weltverbandes der Taubblinden (World Federation of the Deafblind (WFDB)) beschreibt den signifikanten Unterschied:

Für taubblinde und hörsehbehinderte Menschen gibt es rot-weiß-gestreifte Langstöcke, die in einigen Ländern bereits benutzt werden. In anderen Ländern ist diese Farbgebung noch unbekannt und es besteht Aufklärungsbedarf: https://wfdb.eu/deafblind-awareness-red-and-white-canes/

Im Video von "BCC The Social" erklärt die taubblinde Engländerin Sam, die ihren rot-weiß-gestreiften Langstöcken liebevoll „Bad Boy“ nennt, weshalb der Stock und die rot-weisse Farbe ihr wichtig ist: https://www.youtube.com/watch?v=py-PwSrisLU

Die rot-weiß-gestreiften Langstöcken sollen den Mitmenschen in der Umgebung signalisieren, dass die Person taubblind ist und sie bei der Orientierung und Mobilität möglicherweise mehr Zeit benötigt!

Lesen Sie dazu auch den Artikel aus dem Fachbereich Sehen über Blindenleitsysteme und taktile Bodenindikatoren!