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Online-Netzwerkarbeit zu Migration, Flüchtlinge und Hörbehinderung

Migration und Netzwerkarbeit

Im Rahmen eines digitalen Netzwerktreffens fand am 05.06.2025 ein intensiver Austausch zum Thema Migration, Hörbehinderung und digitale Beratung statt. Im Mittelpunkt standen die Herausforderungen gehörloser und hörbehinderter Menschen mit Fluchthintergrund sowie Strategien zur Verbesserung der barrierefreien Kommunikation in digitalen Beratungsangeboten.

Bei der Online-Netzwerkarbeit haben sich beteiligt:

Hilfe von Mensch zu Mensch e.V.- Projekt Zeichnen Setzen (Dr. Derya Nuhbalaoglu-Ayan, Lisa Strobl)

Shahrzad e.V. (Lena Grebenstein, Ying Guo)

Hörgeschädigten Zentrum Aachen (Sophia Brouwers)

KSL-MSI-NRW (Anna Cebulla, Fachbereich Hörbehinderung)

Hintergrund und Zielsetzung

Menschen mit Hörbehinderung, insbesondere Geflüchtete, haben oft erschwerten Zugang zu Informationen über Asylverfahren, Sozialleistungen oder Integrationsangebote. Ziel der Veranstaltung war es, bestehende Strukturen zu vernetzen, Herausforderungen sichtbar zu machen und Best-Practice-Ansätze zur inklusiven digitalen Beratung zu diskutieren.

Schwerpunktthemen

  1. Barrieren im Asylverfahren

    • Fehlender Zugang zu Informationen in Gebärdensprache (Deutsche Gebärdensprache/International Sign)

    • Sprachliche Isolation und mangelnde Teilhabe

  2. Digitale Beratung – Potenziale und Probleme

    • Viele Online-Beratungsangebote sind nicht barrierefrei 

    • Erfordernis technischer Ausstattung bei den Betroffenen (Smartphones, Internetzugang)

  3. Netzwerkarbeit und Kooperation

    • Gute Praxis aus Köln (Shahrzad e.V.) und München: „Zeichen Setzen“ Bedarf an Projekte und Vernetzung für hörgeschädigte Geflüchtete

    • Aufbau eines interdisziplinären Netzwerks für Austausch und Weiterentwicklung

  4. Empowerment und Beteiligung

    • Beteiligung von Menschen mit Hörbehinderung an der Entwicklung barrierefreier Angebote

    • Workshops, Kurse in Deutscher Gebärdensprache, niederschwelligen Angebote für taube, schwerhörige Ratsuchenden

Fazit

Das Treffen zeigte eindrücklich, dass gehörlose und hörbehinderte Geflüchtete häufig „unsichtbar“ bleiben – trotz hoher Bedarfe. Digitale Beratung bietet große Chancen zur Teilhabe, wenn sie inklusiv gedacht und umgesetzt wird. Die Netzwerkarbeit sollte langfristig weitergeführt werden, um nachhaltige Verbesserungen zu erreichen.