
Am 5. Mai 2025 fand in Köln auf dem Roncalliplatz der Europäische Protesttag für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung statt.
Die Veranstaltung wurde von Shahrzad e.V. - dem Verein für gehörlose Geflüchtete und Migrant*innen in Köln organisiert. Unter dem Motto „Selbstbestimmt leben ohne Barrieren“ wurde erneut auf die Anliegen und Rechte von Menschen mit Behinderung aufmerksam gemacht. Dieser Protesttag wurde erstmals im Jahr 1992 veranstaltet und wird seitdem jährlich durchgeführt, um die Sichtbarkeit von Menschen mit Behinderung zu erhöhen und die Inklusion zu stärken.
Ein zentrales Anliegen des Tages war unter Anderem die Forderung nach Gleichstellung und die vollständige Umsetzung der Anerkennung der Deutschen Gebärdensprache (DGS), die 2002 offiziell anerkannt wurde. Trotz dieser Anerkennung muss bis heute um eine lückenlose Barrierefreiheit gekämpft werden.
Die Veranstaltung war gut besucht, und auch Dolmetschende waren anwesend, um die Kommunikation für alle Teilnehmenden zu sichern. Verschiedene Organisationen, darunter auch das Kompetenzzentrum, waren vertreten. Das KSL MSI NRW stand für Beratungen zur Verfügung, beispielsweise zum Thema Barrierefreie Kommunikation und Hilfsmittel. Zudem war der Förderverein „Kraft der Stille e.V.“, der Verein zur Förderung der Gehörlosen in Wuppertal e.V., die „TuBF“ Therapie und Beratung für Frauen und INTA*, „mittendrin e.V.“, „Shahrzad e.V.“ und die Universität zu Köln (Lehrstuhl Dolmetschen: Deutsche Gebärdensprache – Deutsch) präsent.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen Barrieren im Alltag, insbesondere Kommunikationsbarrieren und Barrieren im Gesundheitswesen. Besonders betont wurde, dass der Zugang zu Dolmetschenden im Gesundheitsbereich stark vom Herkunftsland und Aufenthaltsstatus abhängt. Viele Menschen mit Fluchterfahrung haben dadurch eingeschränkten Zugang zu Dolmetschenden und stoßen regelmäßig an ihre kommunikativen Grenzen.
Der Fokus lag auf der Forderung nach mehr Teilhabe und Gleichberechtigung. Es wurde deutlich gemacht, dass Barrieren in den Bereichen Arbeit, Gesundheit und Bildung, wie etwa der eingeschränkte Zugang zu Integrationskursen für gehörlose Menschen, abgebaut werden müssen. Ziel ist es, die Rechte von Menschen mit Behinderung zu stärken und ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu verbessern.
Der Protesttag in Köln war ein wichtiger Schritt, um auf diese Themen aufmerksam zu machen und den Dialog für eine inklusive Gesellschaft weiter voranzutreiben.