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DeafMentoring in Gebärdensprache für Usher-Betroffene

16.04.2018
Flipcharts mit ovalen Karten über soziale Bewegungen von Taubblinden

Seit 2015 schult das DeafMentoring-Team Gehörlose mit Berufserfahrung zu DeafMentoren. Seitdem werden in verschiedenen Städten Deutschlands Schulungen angeboten.

Das DeafMentoring ist ein gemeinsames Projekt der Universität zu Köln (Lehrstuhl Pädagogik und Didaktik hörgeschädigter Menschen unter besonderer Berücksichtigung der Gebärdensprache und ihrer Didaktik) und des Kompetenzzentrums SignGes der RWTH Aachen. Es wird bis Ende August 2019 mit Mitteln aus der Ausgleichsabgabe vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) finanziell gefördert.

DeafMentoren tragen zur beruflichen und persönlichen Entwicklung gehörloser Berufseinsteiger (DeafMentees) bei. Im Vordergrund steht dabei die Beratung auf der Methode des „Peer Counseling“, bei der die DeafMentoren als Berater gemeinsame Eigenschaften mit den DeafMentees als Ratsuchenden besitzen: die Gehörlosigkeit und Kommunikation durch Gebärdensprache.

Am Wochenende vom 13.04.-16.04.2018 fand im Haus der Technik in Essen das 1. Weiterbildungsangebot speziell für gebärdensprachliche Usher-Betroffene (Hörsehbehinderung) statt. Es haben sich Teilnehmer/innen aus ganz Deutschland zusammengefunden und der Dozent ist selbst betroffen. Das theoretische Weiterbildungsprogramm gründet sich auf der gleichen Basis wie die Schulung für gehörlose Teilnehmer/innen. Der Schwerpunkt liegt jedoch neben der Gehörlosigkeit zusätzlich der auf Taubblindheit.

Melanie Wegerhoff vom Fachbereich „Taubblindheit“ nahm an dem Wochenende am Seminarteil „Deafblind Power“ teil. Gemeinsam mit den Teilnehmern/innen diskutierte sie über die sozialen Bewegungen der taubblinden und hörsehbehinderten Menschen, um die Inklusion von taubblinden Menschen zu verbessern. Als Beispiel ist die weltweit 1. Demonstration „Taubblinde in Isolationshaft“ am 04. Oktober 2013 zu nennen. Dort nahmen etwa 500 taubblinde Protestanten teil.

An einem zweiten Seminarwochenende wird Frau Wegerhoff das KSL-MSi-NRW und die Arbeit im Fachbereich „Taubblindheit“ vorstellen und als abgeschlossene „Deafblind Mentorin“ über ihre Erfahrungen mit „Deafblind Mentee“ berichten.

Weitere Informationen zu dem Projekt und Weiterbildungsangebote zu „DeafMentoring“ finden Sie hier: http://www.deaf-mentoring.de/index.html